Kreativ, barrierefrei und gemeinschaftsstärkend: Auf der Theresienhöhe im Münchner Westend ist ein neuer Treffpunkt für Jugendliche entstanden – ein umgebauter Seecontainer, der zeigt, wie aus Beteiligung gelebte Nachbarschaft wird.
Ein Raum, der aus dem Dialog gewachsen ist
Zwischen der Ganghoferstraße und der Theresienhöhe verwalten wir einen großen Wohnungsbestand – in einem Viertel, in dem öffentlicher Raum knapp ist. Gerade für Jugendliche fehlte es bislang an Rückzugs- und Begegnungsorten. Doch statt Probleme zu verlagern oder junge Menschen zu verdrängen, setzten wir gemeinsam mit dem Nachbarschaftstreff Theresienhöhe auf Dialog: Was brauchen Jugendliche im Quartier? Wie kann man ihre Perspektiven sichtbar machen?
Das Ergebnis: ein umgenutzter Seecontainer, der sich zu einem Ort des Miteinanders entwickelt – niederschwellig, inklusiv und offen gestaltet. Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe unterstützte das Vorhaben, der Aufbau erfolgte durch das städtische Baureferat.
Treffpunkt für Jugendliche im Westend

Ansicht des Jugendcontainers.
(© Münchner Wohnen)
Graffiti-Sprayer in Aktion.
(© Claudio Klausner)
Seitliche Ansicht des Jugendcontainers.
Offener Treffpunkt mit Charakter
Der neue Jugendcontainer ist nach zwei Seiten geöffnet, bietet großzügige Holzsitzflächen und ist über eine Rampe barrierefrei zugänglich. Damit ist er nicht nur architektonisch durchdacht, sondern auch ein Symbol für gelebte Teilhabe. Hier können junge Menschen sich treffen, kreativ sein – und Verantwortung übernehmen.
„Als kommunales Wohnungsunternehmen sehen wir uns nicht nur als Vermieter, sondern auch als Mitgestalterin des sozialen Miteinanders in unseren Quartieren“, erklärt Christian Müller, Geschäftsführer der Münchner Wohnen. „Der Jugendcontainer auf der Theresienhöhe zeigt schön, wie durch Engagement, Dialog und kreative Lösungen ein Mehrwert für alle entsteht.“
Kreativer Auftakt: Graffiti, Getränke und gute Laune
Bereits bei der Eröffnungsaktion wurde klar: Der neue Treffpunkt wird angenommen – und gestaltet. Gemeinsam mit dem Streetwork im Westend und Graffiti-Künstler Claudio Klausner konnten Jugendliche die Innenwände des Containers kreativ besprayen. Die Gestaltung der Außenflächen folgt in Kürze. Für Verpflegung sorgte der Nachbarschaftstreff mit Spezi und Dönergutscheinen – die Stimmung war ausgelassen, die Beteiligung hoch, die Ideen vielfältig.
Die Landeshauptstadt München setzt bereits seit mehreren Jahren auf sogenannte Jugendcontainer – mobile Treffpunkte im öffentlichen Raum, die Aufenthaltsqualität für junge Menschen schaffen und gleichzeitig soziale Integration fördern. Das Modell an der Theresienhöhe zeigt eindrucksvoll, wie solche Projekte auch auf Quartiersebene funktionieren können – wenn sie gemeinsam mit der Nachbarschaft entwickelt werden.
Der Jugendcontainer auf der Theresienhöhe ist weit mehr als ein umgebauter Seecontainer. Er ist ein Ausdruck gelebter Partizipation, ein Ort der Begegnung und ein Zeichen dafür, wie städtischer Raum gemeinsam gestaltet werden kann. Ein echtes Stück gelebter Nachbarschaft – mitten im Westend.