Auberginefarbener Blickfang am Karl-Preis-Platz: Die Münchner Wohnen hat erste Wohnhäuser im Klimaquartier Ramersdorf erfolgreich und pünktlich energetisch modernisiert. Weitere Arbeiten laufen bereits: In den kommenden Jahren entwickelt die städtische Wohnungsbaugesellschaft die Siedlung zu einem klimaneutralen Quartier weiter.
Die Münchner Wohnen hat am Karl-Preis-Platz in den vergangenen Monaten vier zusammenhängende Wohnhäuser aus dem Jahr 1950 mit 36 Wohnungen und vier Gewerbeeinheiten energetisch modernisiert. Die Maßnahmen umfassten unter anderem die Dämmung der Fassade sowie der obersten Geschoss- und Kellerdecken, den Austausch der Fenster auf moderne Dreifachverglasung, Instandsetzungen in den Treppenhäusern sowie die Erneuerung der Elektroinstallation. Voraussichtlich nächstes Jahr werden die Häuser an umweltfreundliche Fernwärme angeschlossen. Zusätzlich wurde das Dach für eine Photovoltaikanlage im Mieterstrommodell verstärkt. Die Arbeiten begannen im August 2024 und konnten rund ein Jahr später erfolgreich abgeschlossen werden. Die Gebäude wurden auf den Effizienzhausstandard EH 55 gebracht und bilden nun an prominenter Lage mit ihrer geschmackvollen auberginefarbenen Fassade einen attraktiven Eingang in das Quartier vom Karl-Preis-Platz aus.
Die Häuser waren in die Jahre gekommen und wiesen ein hohes energetisches Modernisierungspotential auf. Durch die Arbeiten sinkt der jährliche CO2-Verbrauch der Häuserzeile voraussichtlich um rund 82 Prozent. „Das ist ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz und zur Senkung der Energiekosten für die Bewohnerinnen und Bewohner“, sagt Christian Müller, Geschäftsführer der Münchner Wohnen. Besonderes Augenmerk hat die Projektleitung auf den Erhalt der historischen Hauseingänge mit Eichenholztüren und Naturstein gelegt. So konnte wertvolle Bausubstanz der 1950er Jahre bewahrt werden. Zudem hat die Münchner Wohnen in Zusammenarbeit mit Fachgutachtern Nistkästen für Mauersegler in die neue Fassade integriert, um auch die Biodiversität im urbanen Raum zu schützen.
Wohnanlage Karl-Preis-Platz
Ansicht Hausfassade Karl-Preis-Platz.
(© Thilo Härdtlein)Ansicht aus der Vogelperspektive.
(© Thilo Härdtlein)Innenhofansicht Wohnanlage Karl-Preis-Platz.
(© Thilo Härdtlein)Klimaneutrales Quartier mit Vorbildcharakter
Die Siedlung an der Claudius-Keller- sowie der Rosenheimer Straße wird zukunftsfest weiterentwickelt. Ziel ist ein klimaneutrales Quartier. Durch Aufstockungen und Ergänzung des Bestandes soll zudem neuer, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Grundlage ist ein Stadtratsbeschluss von 2023, der Sanierungen, Neubauten und zusätzliche Wohnungen ermöglicht.
Das Quartier wird in den kommenden Jahren in drei großen Phasen umgestaltet: Die erste läuft bereits – derzeit werden die Punkthäuser an der Wilram- und Wageneggerstraße energetisch modernisiert. In der zweiten Phase, ab 2027, werden weitere Gebäude aufgestockt und mit Balkonen ausgestattet sowie teilweise mit Anbauten erweitert. Dadurch entstehen zusätzlich rund 260 neue Wohnungen, alle barrierefrei.
Die dritte Phase ab 2030 widmet sich dem Teil entlang der Triester Straße im Kern des Quartiers: Etwa 15 Prozent der Bestandsgebäude, angrenzend an den zukünftigen Quartiersplatz, sollen ersetzt werden. Gleichzeitig entstehen auf weiteren Zeilenbauten neue Wohnungen durch Aufstockungen. Die Münchner Wohnen errichtet eine neue Quartiersmitte mit Treffpunkt für alle Generationen, einer Kita, Gewerbeflächen für beispielsweise Café, Werkstätten und Nahversorgung. Der Freiraum soll neue Aufenthaltsqualitäten bieten und versiegelte Flächen reduzieren. Damit wächst das Quartier, ohne seine Struktur zu verlieren.
